Wednesday, September 4, 2019

Einleitung :: essays research papers

Einleitung Unser Zeitalter ist das eigentliche Zeitalter der Kritik, der sich alles unterwerfen muss. Religion, durch ihre Heiligkeit und Gesetzgebung durch ihre Majestà ¤t, wollen sich gemeiniglich derselben entziehen. Aber alsdann erregen sie gerechten Verdacht wider sich und kà ¶nnen auf unverstellte Achtung nicht Einspruch machen, die die Vernunft nur demjenigen bewillt, was ihre freie und à ¶ffentliche Prà ¼fung hat halten mà ¼ssen.â€Å" (Hermes, S. 12). Diese Worte Kants fallen in eine Zeit in der die evangelisch-lutherische Kirche und der absolutistische Staat durch das Landeskirchentum ein enges Bà ¼ndnis geschlossen hatten und so nur schwer angreifbar waren. Das musste auch Gotthold Ephraim Lessing feststellen. Er wurde am 22.1. 1729 im Kamenz geboren und wuchs in der christlichen Tradition des và ¤terlichen evangelisch- lutherischen Pfarrhauses und der Fà ¼rstenschule St. Afra in Meißen auf. Obwohl er das vom Vater gewà ¼nschte Theologiestudium schon nach einem Jahr abbr ach, durchziehen theologische Fragen doch große Teile seines Werkes, was besonders im letzen Jahrzehnt seines Lebens sichtbar wurde: Er fà ¼hrte nicht nur erbitterte theologische Diskussionen, er verà ¶ffentlichte auch „Nathan den Weisenâ€Å", „Die Freimaurerâ€Å" und die Erziehung des Menschengeschlechtsâ€Å". Auf eben erwà ¤hnte theologische Diskussion, auch Fragmentenstreit gennant, bei der Lessing die Macht der anfangs genannten theologisch-staatlichen Allianz zu spà ¼ren bekommt, und auf den darauffolgenden „Nathanâ€Å" mà ¶chte ich in dieser Arbeit eingehen. Da mein Augenmerk dabei speziell auf dem Thema „Entstehungsgeschichte des Nathanâ€Å" liegt, werde ich allgemein beleuchten, was Lessing zum Nathan inspiriert hat, und das war eben nicht nur der Fragmentenstreit, sondern auch andere literarische, historische und biographische Quellen. Nathan als 12 Anti-Goetze 1767- 69 arbeitet Lessing am hamburgischen Nationaltheater als Dramaturg. Zu dieser Zeit ist Johann Albert Hinrich nicht nur sein Arzt, er darf auch seine Bibliothek benà ¼tzen, außerdem ist er mit Hinrichs Schwester Elise Reimarus gut befreundet. Durch diese beiden Geschwister gelangt Lessing an die „Apologie oder Schutzschrift fà ¼r die vernà ¼nftigen Verehrer Gottesâ€Å", die deren Vater Herman Samuel Reimarus geschrieben hat. Reimarus ist ein angesehener hamburger Bà ¼rger, der eine Professur fà ¼r hebrà ¤isch und orientalisch am Akademischen Gymnasium bekleidet. In seiner Apologie à ¼bte der Deist Reimarus eine radikale Bibel-und Dogmenkritik, er ging dabei soweit die Offenbarungslehren zu bezweifeln. Seiner Meinung nach enthalte die reine Lehre Christi „eine vernà ¼nftige praktische Religionâ€Å". Nur durch die Apostel, die Wundergeschichten in ihre Berichte eingefà ¼hrt hà ¤tten, sei diese Lehre zu dem gemacht worden was sie heute ist, nà ¤mlich e ine Religion die sich mit der Vernunft nicht vereinbaren là ¤sst. Z.B. behauptet er anhand von Widersprà ¼chen in der Auferstehungsgeschichte schlussfolgern zu dà ¼rfen, dass die Jesu Jà ¼nger die Leiche des gekreuzigten Jesu selbst haben verschwinden lassen, um durch die Osterpredigt Anhà ¤nger zu gewinnen und sich somit selbst zu Aposteln aufwerten zu kà ¶nnen.

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